Lange bin ich um diese Technik herum geschlichen und habe mich nicht getraut. Etwas gestricktes einfach aufzuschneiden, war mir suspekt.Fair Isle Jacken werden in der Runde gestrickt, mit einem sogenannten Steek dazwischen. Der wird dann auf beiden Seiten der geplanten Öffnung abgenäht und dann eben aufgeschnitten.
Eine Freundin von mir hat es gewagt und meinte, das sei gar kein Problem.
Also habe ich mir etwas Garn besorgt, dass nicht ganz so teuer war, falls es daneben geht, hab mir ein eingängiges Muster gesucht und angefangen. Frau braucht ja schließlich neue Herausforderungen.
Die Jacke wurde von oben gestrickt, mit Rundpasse und Zunahmen und verkürzten Reihen im Rückenbereich. Die Ärmel wurden dann stillgelegt und der Rumpf weiter gestrickt. Soweit kein Problem, ich stricke schon seit Jahren Oberteile am liebsten von oben nach unten in einem Stück.
Als der Körper fertig war, habe ich mich ans Aufschneiden gewagt. Meine Nähmaschine hat die Nähte im Gestrick wunderbar geschafft, erst mit einfachen Geradstich und dann sicherheitshalber noch mit dreifach elastischem Stich.
Die Schere in die Hand genommen und den ersten Schnitt gemacht.
Nichts hat sich aufgelöst
Also habe ich tapfer weiter geschnitten.
Nachdem mir der Rand nicht ganz gefallen hat und ich etwas misstrauisch war, habe ich noch das Messer meiner Overlock weg geklappt und den Rand nochmals versäubert.
Seht selbst.
Hier ist die Knopfleiste bereits angestrickt.
Inzwischen sind die Ärmel angestrick und die Knöpfe (ich liebe die Optik von vielen Knöpfen, aber hasse das Annähen) sind angenäht.
Die Jacke ist kuschlig war, gestrickt wurde sie nach der Anleitung Damejakka Loppa von Pinneguri. Die Anleitung gibt es inzwischen auch auf Deutsch. Das Garn ist die Flora von Drops. Es hat einen Alpakaanteil, was ich sehr gerne mag.
Weil heute Dienstag ist, geht es mit der Jacke zum Creadienstag
und auf Einladung von Ruth zu Häkeline